SPD und GRÜNE Winnenden laden ein:
Schon im April 1933 wurden Kommunisten und Sozialdemokraten verhaftet und ins KZ Heuberg deportiert, wo sie häufig Zwangsarbeit zu verrichten hatten. Auch das Schutzhaftlager Oberer Kuhberg (Ulm) nahm Häftlinge auf. Geborene Winnender findet man auch in den Lagerlisten von Ravensbrück, Neuengamme und Dachau. Auch Todesfälle sind verzeichnet – mit den üblichen Scheindiagnosen. Nach umfangreichen Recherchen in den Archiven, gestützt auf Wiedergutmachungsakten und andere Quellen, führt Martin Baier (Lessing-Gymnasium Winnenden) am Gedenktag der Pogrome etwa eine Stunde lang durch die Winnender Innenstadt, stellt bisher unbekannte Schicksale vor und schlägt Brücken zur Gegenwart. Dabei wird deutlich, dass die Verfolgung der Linken auch Winnenden erfasste. Die später oft bagatellisierte Lagerhaft und die mit ihr verbundene Stigmatisierung hatte ernste Folgen, bis zum Suizid. Die Führung beginnt um 15:00 Uhr am Marktbrunnen und endet am Schloss. Denn auch aus der Heilanstalt und besonders aus dem Reservelazarett wurden Patienten in Lager wie Mauthausen verschleppt, wie eine noch unveröffentlichte Publikation des Stadtarchivs eindringlich zeigt. Auswüchse autoritärer Tendenzen in europäischen und überseeischen Partnerländern erinnern uns daran, wie bereitwillig Freiheit und Menschlichkeit dem NS-Staat geopfert wurden. Nie wieder ist jetzt!