Wir gedenken Willi Halder, der über Jahrzehnte hinweg eines der prägenden Gesichter der Grünen in Winnenden, im Wahlkreis Waiblingen, im Rems-Murr-Kreis und in Baden-Württemberg war. Seit 1992 engagierte er sich in der Alternativen und Grünen Liste Winnenden, viele Jahre im Gemeinderat und im Kreistag für Bündnis 90 / Die Grünen. 2011 zog er erstmals in den Landtag ein, 2016 gewann er den Wahlkreis Waiblingen direkt – ein Zeichen des großen Vertrauens, das er weit über Parteigrenzen hinweg genoss.
Willi war bereits 1989 einer der Mitgründer der Alternativen und Grünen Liste (ALI) Winnenden und kandidierte 1989 auch bereits für den Gemeinderat, wenngleich es damals zum Direkteinzug nicht gereicht hat. Er kam 1992 als Nachrücker in den Gemeinderat und blieb – nach fünfmaliger Wiederwahl, darunter einmal (2009) als Stimmenkönig – bis 2019, also 27 Jahre im Gremium, darunter lange Jahre als Fraktionsvorsitzender.
Willi Halder war ein Politiker der leisen, aber klaren Töne. Er setzte auf Dialog, auf sachliche Lösungen und auf das ehrliche Gespräch zwischen Menschen unterschiedlicher Herkunft, Religion und Überzeugung. Sein Stil war geprägt von Pragmatismus, Respekt und dem tiefen Wunsch, Brücken zu bauen und den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken.
Ein Schwerpunkt seines Wirkens lag in der demokratischen Verantwortung und der Aufklärung extremistischer Strukturen. Gleichzeitig engagierte er sich über die Politik hinaus: Mehr als ein Jahrzehnt wirkte er im Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge und setzte sich für Frieden, Erinnerungskultur und internationale Verständigung ein.
Mit seinem Rückzug aus der Politik 2021 endete eine lange Zeit, in der er mit Verlässlichkeit, Menschlichkeit und großem Pflichtbewusstsein für das Gemeinwohl gearbeitet hat.
Willi Halder hinterlässt Spuren – in Winnenden, in der Region, in seiner Partei und in den Herzen der Menschen, die mit ihm zusammenarbeiteten. Mit ihm geht ein Teil der grünen Identität unserer Stadt.
Keine Worte genügen, lieber Willi: Danke!
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