Ernährungspolitisches Gespräch mit Ralf Nentwich, MdL

Wie kann Politik Einfluss auf unsere Ernährung nehmen? Zu diesem spannenden Thema haben wir unseren Landtagsabgeordneten für die Gemeinde Berglen, Ralf Nentwich eingeladen.

Nachdem vormittags ein paar grüne Mitglieder nebst Ralf Nentwich gemeinsam mit dem BUND die Pflegearbeiten im Gehölzlehrgarten Hößlinswart unterstützten, ging es nachmittags weiter nach Oppelsbohm in die Mensa der Nachbarschaftsschule zum Ernährungspolitischen Gespräch.

v.l.n.r.: Unsere Vorsitzenden Daniel und Jasmin mit BUND Berglen Vorstand Martin Schupp und Landtagsabgeordneter Ralf Nentwich

Nina Nowak, Ernährungswissenschaftlerin aus Winnenden führte durch das Gespräch und gab Einblicke in die Themen Nachhaltigkeit, Ernährungsbildung und Essensverpflegung in Bildungseinrichtungen. Ralf Nentwich, ernährungspolitischer Sprecher der Grünen Fraktion im Landtag ergänzte die Themenbereiche und beantwortete daraus resultierende Fragen.

Nach Energie und Mobilität ist die Ernährung mit 20% der dritte große Faktor hinsichtlich CO2-Ausstoß. Mit der Ernährung kann also in Bezug auf die Treibhausgasemission ein recht großer Einfluss genommen werden. Auf tierische Lebensmittel muss dabei nicht zwangsläufig verzichtet werden, wobei vegetarisch lebende Menschen mit 30% und vegan lebende mit 40% Einsparungen gegenüber Menschen stehen, die Mischkost essen. Die Politik könnte hier über die Mehrwertsteuer mitsteuern. Ein aktueller Vorschlag des Umweltbundesamts ist das Entlastungspaket Klima und Umwelt, in dem es darum geht, die Mehrwertsteuer ökologisch und sozial zu gestalten. Neben 0% auf pflanzliche Grundnahrungsmittel soll grundsätzlich umweltfreundliches günstiger werden und umweltschädliches soll nicht länger mit niedrigen Steuern subventioniert werden.

Um mit positivem Beispiel voranzugehen, wäre es eine Möglichkeit, staatliche Einrichtungen mit einem klimafreundlichen Essensangebot zu versorgen. Da die Mensen zum Großteil in kommunaler Hand liegen, könnte hier zumindest über Förderungen agiert werden. Viel Potential gibt es auch noch beim Thema Ernährung im Bildungsplan, Ralf Nentwich erzählte hier von einer Ausschussreise in unser Nachbarland Frankreich, in dem das Thema Ernährung bislang einen deutlich höheren Stellenwert hat.

Als letzter Themenblock ging es um die aktuelle Situation und Unterstützungsmöglichkeiten für umweltfreundliche Betriebe. Neben Krisen aus Corona, Ukraine Krieg, Energiekrise und Inflation haben es viele Unternehmen zusehends schwieriger am Markt zu überleben. Besonders schwer haben es dabei Bio-Betriebe, Naturkost- und Unverpacktläden, da in Krisenzeiten viele Menschen beim Essen Einsparungen treffen. Ralf Nentwich führte hierzu auf, welche Ideen und Vorschläge es seitens Land und Bund in den Arbeitsgruppen gibt, durch gezielte Förderungen und Unterstützungen solche Betriebe zu erhalten. Für die Reduktion des ökologischen Fußabdrucks ist es unheimlich wichtig, dass auf regionale und saisonale Lebensmittel, bestenfalls in Bio Qualität gesetzt wird.

Nina Nowak und Ralf Nentwich stimmen sich vor der Mensa in Oppelsbohm

Weitere Infos findest du u.a. hier:
https://www.wwf.de/2021/april/die-zukunft-liegt-auf-unserem-teller Studie zum Thema Ernährung und Klima
https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/1410/publikationen/2022-05_factsheet_umweltorientierte-reform-mehrwertsteuer.pdf
Artikel in der Ernährungsumschau: ERNÄHRUNGS UMSCHAU 10/2022 auf Seite M524

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